dieses mal als falsche übung, weil nachgeahmt … nachgeahmt, wie es marilu – annähernd zum ende ihrer pubertät – praktiziert hatte, schreiben ohne das ich zu benennen. gestern und vormals, zeit vor damals: gleichbleibende eingangssätze ihrer notizen. verorten, vergewissern, da sein, wo dasein nicht zusammenzubringen ist. das fehlende ich kein literarisches mittel, nur ohnmacht, fehlende verfügung über sich, wiewohl wir so gut wie nie über uns sicher verfügen, wir verfugen unsere risse zum anschein, wir zu sein, marilu hat diese fugen, spalten, zahlreich, offen gelassen, kein kalkül, nur ohne alternative, was heisst, alles, was fern und nicht integrierbar ist, hereinlassen zu müssen bei gleichzeitiger beorderung, diese prozesse aufzuzeichnen. im tagebuch einer schizophrenen, aufgezeichnet von marguerite sechehaye, schimmert diese art erleben durch, falsch gesagt. werden mancherorts diese risse, die je nach person anders sich einstellen, zeitweilig übertragbar auf das allgemeine zerrissene, zerspaltene, die vielen spalten einer durchlässigkeit, wo kein moderates sich spüren möglich ist. zugelassen wird. von wem auch immer. ein text ohne ich, doch keine nachahmung, voller empathie mit meiner toten liebsten, die mich nicht mochte, heisst es in meinen aufzeichnungen, ihr mögen, ihr nahesein zu mir, ist vielleicht in jenen spalten, verankert, hineingezogen, abgesondert, nicht findbar, im jenseits der gefühle, die nicht zugelassen werden dürfen, zumindest bei marilu. wiewohl sich jede sogen. schizophrenie sich anders ausnimmt und nicht zu bestimmen ist.
p.s. man schlage nach in meinen aufzeichnungen über marilu.
p.s. tagebuch einer schizophrenen. marguerite sechehaye. verlag suhrkamp.
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