ein brief an bernhard in der innentasche eines sackos, grob gereinigt, der sogen. obdachlose hat ihn sich übergezogen, ohne große anteilnahme für ein wenig stinkendes objekt, er fingert den zettel heraus und wirft ihn hin, im heissen tag, es ist vormittags und dreissig grad, und willi schiebt sich die faust in die kehle, um zu erbrechen um weiter zu saufen. später liegt er wie tot auf dem beton, und jemand kommt, stösst mit dem fuss in die seite, ob er gar aus ist, tot oder so. später, wenn willi nicht ganz tot ist und sich herumdreht, liegt der fetzen papiers fast frei, man bückt sich und später liest jemand und legt es in die schublade der verwaltung, wo schriftstücke jedweder art für mindestens sechs monate verwahrt werden. in diesem fall geht es um einen sogen. schlager, musik also, die gitarre und das meer. jemand aus der verwaltung erzählt im meeting, was er glaubt, gelesen zu haben, und es ist ein falscher rapport, siehe das vorangegangene schreiben. das schlecht geschriebene, das fehlgehende. wir schreiber. wir redende, um da zu sein, um gut da zu sein. natürlich hat diese person aus dem vorbeschriebenen text keine gitarre ufernah abgelegt und verkitscht dem wegdriften nachgesonnen. in einem schlager mag es so sein, aber dieser text, oder brief, ist kein schlager, weil es darum bestellt ist, sich von seiner einzigen möglichkeit, sich mitzuteilen, zu trennen. die gitarre ist das alleinige mittel für gemeinschaft, von dem sich getrennt wird und was nicht rückholbar ist. ohne sonnnenuntergang und melancholie. es hätte durchaus eine mitteilung von marilu sein können, aber sie ist nicht mehr da, unter uns. auch bernhard ist tot. der vollkommen trunkene obdachlose am rand des sterbens hat es auch nicht geschrieben, bernhard nicht, also niemand, den ich kenne. ich werde morgen mir den schlager gleichen titels anhören, vielleicht habe ich dann eine idee, wohin ich diesen text zuordnen könnte. in diesem text geht es um holz, um stahl, um perlmutt, um resonanzboden, um schwimmfähigkeit, um verabschieden, trennen, wie wegschneiden, amputieren und hinausschauen, was passiert, ohne gefühl, ohne trauer, ohne schmerz, ohne mitgefühl mit sich und dem, was als welt bezeichnet ist. die gitarre und das meer ist die story, sich wegzunehmen, um nur noch für eine kleine zeit da zu sein, mit dem dringenden wunsch, dies ohne fehl umd tadel zu schaffen. so, wie die unlösbare mathematikaufgabe, die unmöglich gelöst werden konnte.
gitarre und das meer, besser geschrieben
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