falsch beginnen_zwei

obwohl man richtig spürt, setzt man als schreiber, wohlgeübt und eigentlich sicher, die wörter, die es nicht treffen. man verzeiht sich den lapsus mit hoffnung, das eigentlich zu schreibende stelle sich ein, zumindest gegen zwölf am vormittag, nach den stunden im schreibmodus, der es gewohnt ist, die regie zu übernehmen und den flow zu erzeugen. wir alle wissen, dass das schreiben, ein bild, ungefähr so ist, als würde man den kot von spatzen in einem gehege mit einem rechen zu entfernen suchen, und das, was zwangsläufig übrig bleibt, ist der nachweis des fehlgehens. anders gesagt, der zurückbleibende kot zeigt an, wieviel fehlgehen im text: ist. es gibt die methode, alles vorangeschriebene zu verwerfen und sich dem übriggebiebenen kot zu widmen. ich gebe zu, das klingt sehr seltsam. das „schreiben ums verrecken“ hat damit zu tun. das verwerfen bishin zum spüren, dass alles nichts taugt. manche schreiber, um im bild zu bleiben, kehren den restkot zusammen, sie hoffen auf einen impuls und landen sehr oft in sogen. schreibhemmung. die kunst ist, das fehlgehen zu belassen, das nichtsagende nichtsagend zu lassen, ruhen lassen, seinem schlaf vielleicht beiwohnend, ohne kalkül, dass daraus etwas entstehen könnte. die kunst … führt dann zu einem neuen schreibimpuls, der weder verspricht noch verkündet, seinem schreiber zu diensten zu sein. die königsklasse ist, diesem der wirklichkeit sehr nahe stehenden impuls sich zu widersetzen, sich aus dem schreibambiente zu entfernen im kurzen bedauern, kleinleiden, nichts geschrieben, nichts gemacht zu haben, was einen sxhriftstellertag doch so oft und so angenehm gekennzeichnet hat. was heisst, man verliert, als entscheidung, sein schriftstellerndes ich und driftet, überlässt sich in sein mehr oder weniger banales, nichtssagendes, ncihtssagenbrauchendes alltagsgeschehen. das tut weh, aber es gibt pflaster des alltags, die helfen, die nachblutung nicht länger wahrzunehmen. vielleicht hilft diese vorgehensweise, an einem anderen tag mit buchstaben der wirklichkeit, des dringlich und annähernd echt zu sagen habenden, nahe zu sein. oder auch nicht. ein schriftsteller setzt sich dem aus, es sei, verlage fordern produktion, damit es weitergeht, mit der massgabe, dass alles immer weiter geht.

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