im november vorigen jahres hatte der busfahrer n.n. auf seiner abendlichen route, die kleine dörfer mieinander verbindet – es waren keine fahrgäste darinnen – den unbezwingbaren wunsch oder das bedürfnis, auf sogenannt freier strecke anzuhalten, und er verließ das fahrplanmässige fahren und hielt den bus an. er entlüftete die bremsen, legte in der sanften steigung des mittelgebirgsberges den ersten gang ein und sicherte mit der feststellbremse das gefährt. draussen gab sich die natur an, in kälte tiefer zu fallen, und er drehte am zündschloss, ohne den motor zu starten, um die heizung zu schalten, weil er von der person wusste, die in drei kilometern am wartehäuschen warten würde, und er nicht kommen würde. er wusste, dass er nicht weiterfahren würde, weil er innehalten musste. er musste jetzt aufhören, zu fahren und seine aufgabe: nicht zu tun. er war beseelt von einem impuls, es … etwas nicht mehr zu tun. etwas seinzulassen, auch dann, wenn es einem anderen schadet. n.n. machte sich eine zigarette zurecht, rauchte ein wenig, ohne befriedigung, tastete nach dem warmen schwall der busheizung, wärmte seine hände und ging in die kälte, die noch ein, zwei grad an minus zugenommen hatte. er ging hinaus und entledigte sich seiner kleidung. er hockte sich neben die vorderreifen des gefährts. er nahm sich vor, bis, wie man sagt, bis auf die knochen zu frieren. er hatte eigentlich nie busfahrer sein wollen. aber bevor er sich hineinträumte in ein leben, das vollkommen anders wäre als das, was er lebte, stieg er nackend ins fahrerhaus, löschte den heizstrom, startete den motor und dachte, jene person, die auf ihn wartete, sei noch im wartehäuschen. sie war aber nicht mehr da. sie war zu fuß gegangen, sieben kilometer, ohne zorn, wut, ergeben, dass ein bus nicht kommt, und dass man nachhause will und gehen, weiter gehen, um das zuhause, das wärmt, doch noch zu erreichen. zuhause angekommen, schlingt sich der busfahrer in sein bettengehäuse und umarmt sich nackt und knetet den körper zusammen und schafft es, anderes leben in vorstellung nicht zuzulassen und schafft es, schlaf zu bekommen. beim letzten einschlafen aber weiss er, dass er anders am leben sein könnte. er könnte es, und das lässt ihn einschlafen. was ist kälte.
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