also haben Sie pentaphenin genommen. ich weiss es nicht, antworte ich. ich sehe ihn an, er giesst tee in den becher, schüttelt hin und her, sagt, er ist etwas heiss. er würde warten, bis es trinkbar wäre, und er blickt in den becher, minutenlang. dann sagt er: wenn ich es richtig erinnere, haben Sie pentaphenin eingenommen, ich glaube, es sind zehn, elf jahre her, um einen roman schreiben zu können, in einem schrebergarten, allein, auch winters, Sie haben mir gesagt, Ihre Familie, die wohnung, war gerademal 900 meter entfernt, aber Sie fühlten sich vollkommen fern. Sie hatten die droge verwahrt, lange zeit nicht angerührt und auch nicht an sie gedacht, und als Sie gegen abend Ihr zuhause verliessen, immer mit dem … bedürfnis, schreiben zu wollen, und es nicht funktionierte, haben Sie das Zeug eingepackt im rucksack, mit einigen bieren. Sie sagten mir, dass bereits bei der ersten einnahme Sie derart zu schreiben begannen, wie es immer Ihr … sehnlichster wunsch gewesen ist. aber, sagt der therapeut, Ihr schreiben hat niemanden erreicht, Sie haben die texte liegenlassen, nicht versendet, und, wie Sie sagten, dennoch im gefühl, es der welt mitgeteilt zu haben. ja, so ist es, sage ich. er trinkt jetzt seinen tee, und ich beobachte ihn. ich sage: sobald ich richtig … schreibe, kommt ein seltsames gefühl, dass es keine rolle spielt, ob es gelesen wird. wenn ich so das schreiben beende, bin ich glücklich. weil die droge die weltumarmung ist, sagt der therapeut, und Sie, solange es wirkt, keine welt brauchen. das kann sein, sage ich, aber am andren tag, nüchtern, lesend, was ich geschrieben habe, fühle ich mich umarmt, wenn auch nicht lange, aber umarmt.
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