es gibt schon sehr lange keine könige mehr. in der kleiderkammer von bernhard fanden sich in einigen, gewaschenen kleidungsstücken zettel. sie waren wohl insgesamt von n.n., der sich im trunkensten zustand die faust in die kehle trieb, um zu erbrechen, um danach weiter alkohol in sich hineinzuschütten, hernach sommers, zum beispiel, auf dem beton wie tot liegend die hitze der sonne nicht spürte, ganz nah, am sterben. n.n. muss es gewesen sein, der diese notate auf kleinen zetteln verfasst hat. für n.n. war das richtige ankleiden der gespendeten und gereinigten kleidung … die richtige wahl ein ritterschlag, trotz allem, jedweder derangiertheit, ein mensch zu sein, und der, der ihm die gemässe kleidung anempfiehlt, war für n.n. ein könig, der seinen untertanen ein wenig leben, das ist selbstgefühl, zukommen lässt. und so beginnt jeder zettel mit der anrede, mein könig. seltsam, dass dieser obdachlose mit namen tatsächlich könig geheissen hat. bernhard hat diese zettel lebtags nicht zu gesicht bekommen, und wenn, hätte es seine art, zu leben, zu fühlen, nicht geändert. das sind die wirklichkeiten. ohne trostpotential.
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